Donnerstag, 24. September 2009
Demokratie und westliche Werte
Zur Zeit ist es ja sehr interessant anzusehen, wie undemokratische Regierungen, die ganz gewiss nicht westlichen Werten entsprechen, Rückenwind bekommen. Westliche Werte gelten wohl nicht überall.
Da ist Fidschi, wo die Militärregierung inzwischen vom Commonwealth und Pazifischen Forum ausgeschlossen wurde, aber gegen den Willen der anderen Insulaner, die wohl die zunehmend einengenden Massnahmen für Presse- und allgemeine Versammlungsfreiheit nicht besorgniserregend finden.
Dann Mugabe in Mosambique, dessen Regierungsmethoden nicht nur Südafrika als angemessen befindet. Das finde ich jetzt wiederum ich besorgniserregend.
Und natürlich die Wahl in Afghanistan, in der wohl alle etwas geschummelt haben. Gewonnen hat der Amtsinhaber, aber nach den Gesetzen die zuletzt dort verabschiedet wurden, ist das nicht unbedingt beruhigend. Trotzdem, die ganze Welt unterstützt diese Regierung. (Was ich aber auch nicht verurteilen kann. Das ist ein bisschen mitgefangen, mitgehangen.)
Wir glauben ja gerne, dass die westliche Welt – und allen voran die Amerikaner - in dieser Welt den Ton angeben. Aber die Beispiele oben beweisen, dass man ihr sehr leicht trotzen kann, ohne dass die Regierenden wirklichen und/oder dauernden Schaden nehmen. Fidschi und Mosambique machen dem Commonwealth eine gewaltig lange Nase. Und der Commonwealth – immer nach den brischen Regeln des Fair Play – ist machtlos.
Eine Lösung habe ich nicht. Sonst wäre ich der amerikanische Präsident, oder zumindest Generalsekretär der UNO. Ich bin auch nicht jemand, der meint, anderen Kulturen unbedingt westliche Werte aufzwingen zu müssen. Aber oben genannte Beispiele sind nicht harmlose Kulturunterschiede. Es geht um Menschenrechte und es ist mir egal, nach welchen Werten ein Volk lebt. Menschen aufgrund ihrer politischen Überzeugung umzubringen, Frauen zu misshandeln und Staatsgewalt zu missbrauchen, kann mit keiner Kultur rechtfertigt werden.

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